Die Geschichte des Hanfes

  • Hanf, ist der nachwachsende Rohstoff der Zukunft!
  • Hanf, ist eine der bedeutesten Heilpflanzen!
  • Hanf, ist gesunde Ernährung!
  • Hanf, ist Baustoff!
  • Hanf ist Kleidung!

Einführung

Viele Menschen denken, wenn sie das Wort Hanf hören, an Marihuana oder Haschisch. Doch Hanf ist mehr als eine Pflanze, aus der man weiche Drogen gewinnen kann. Der Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Schon früh (und zwar vor etwa 5000 Jahren) erkannten die Chinesen die Vielseitigkeit dieser Pflanze. Sie nutzten sie als Nahrung, Kleidung, Papier, und zur Herstellung von Medizin. Viele sehr religiöse Völker wie die Hinduisten und Buddhisten verwendeten den Hanf als Meditationshilfe.

So überdauerte der Hanf bis in die heutige Zeit. Jedoch zu Beginn des 19. Jhd wurde dem Hanf das Dasein allmählich erschwert. Durch neue Erfindungen in der Medizin sowie in der Industrie (z.B. Nylon, Antibiotika, Zigarette) wurde der Hanf immer weiter aus unserem Alltag verdrängt. Zusätzlich wurden dem Hanf, in der Zeit der Prohibition, in den USA viele Vorurteile zum Verhängnis. Einige Menschen schrieben dem Hanf und dessen Konsum charakterverändernde Wirkungen zu. „Hanf mache aggressiv und führt Menschen dazu schreckliche Verbrechen zu begehen“, so Harry J. Anslinger, größter Feind des Hanfes.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Hanf schließlich in den meisten Ländern verboten. In den letzten Jahrzehnten jedoch kam es zu einer langsamen Wiederentdeckung der Pflanze, nicht nur als Rauschmittel in den 70er Jahren, sondern auch als vielseitig verwendbare Nutzpflanze. Einige Staaten erkannten das Potential, das im Hanf steckt und die Sinnlosigkeit des Verbots. Das beste Beispiel hierfür ist Holland, das den Hanf und dessen Anbau toleriert. Seit der Duldung ist der Konsum von Cannabis weder gesunken noch gestiegen. Zudem haben Polizei sowie die Gerichte weniger Arbeit, da die sogenannten „Kleinkiffer “nicht verurteilt werden. Dadurch haben sie mehr Zeit sich den schwereren Fällen zu widmen.

Von einem Durchbruch der Hanfpflanze kann man dennoch nicht sprechen, da dessen Aufstieg in die heutige Industrie noch in den Kinderschuhen steckt, und von vielen Leuten aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen verhindert wird.

Was ist Hanf?

Die Pflanze Hanf auch Cannabis genannt, gehört zu den höchstentwickelten Pflanzenfamilien der Erde. Den Hanf teilt man der Pflanzenfamilie der Cannabaceae zu, welche außer dem Hanf noch den Hopfen umfasst. Er ist wie der Hopfen eine zweihäusige Pflanze, d.h. er hat männliche oder weibliche Fortpflanzungsorgane.

Natürlich gibt es auch zweigeschlechtliche Pflanzenstöcke, sogenannte Zwitter. Die Wurzeln dieser einjährigen Pflanze können bis zu 2 Meter tief in den Boden ragen. Sie nützt die Sonne effizienter als jede andere Pflanzenart und kann in der kurzen Wachstumszeit von einem Jahr eine Höhe von 1,5 Metern bis zu 7 Metern erreichen.

Man unterteilt den Hanf in drei verschiedene Arten:

Cannabis sativa: Diese Hanfart hat eine Wachstumsdauer von einem Jahr und sie kann bis zu 7 Meter hoch werden. Cannabis sativa besitzt eine ausgeprägte Faserbildung, jedoch nur eine geringe Quantität an Harz. Der Name „sativa“bedeutet „nützlich“, also „nützlicher Hanf“.

Cannabis indica: Diese Art hat einen niedrigen Wuchs. Daher hat dieser Hanf eine geringere Faserbildung, aber dafür eine hohe Quantität an Harz.

Canabis ruderalis: Diese Art kommt hauptsächlich in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion vor. Wie auch der Cannabis indica hat dieser Hanf einen niedrigen Wuchs und zudem noch wenige, fetthaltige Blätter.

Morphologie der Hanfplanze

Da jedoch mittlerweile zahlreiche Mischformen dieser Pflanze bekannt sind, wird diese Unterteilung oft als überholt angesehen.

Der Hanf ist die kräftigste und haltbarste natürliche Faserpflanze auf unserem Planeten. In den Hanffasern ist auch Holzstoff (Liginin) enthalten, daher die hohe Festigkeit der Faser. Da der Hanf eine hohe Selbstverträglichkeit hat, kann bei seinem Anbau auf sämtliche Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.

Geschichtlicher Rückblick

Bereits etwa 5.000 v. Ch.wurde in China schon Hanf angebaut. Dort wurden vor allem die Samen der Pflanze als Nahrungsmittel verwendet. Später wurden dann auch die Fasern der Pflanze zur Herstellung von Kleidung, Seilen und Segeln genutzt. Durch die gesunde Zusammensetzung der Samen aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten sowie essenziellen Fettsäuren wurde der Hanf schon früh als Heilmittel eingesetzt. Schon 1578 v. Ch. beschrieb der Chinese Li-Shih-Chen etwa 120 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten dieser Heilpflanze, auch in Kombination mit anderen Heilpflanzen.

Nicht nur in China, sondern auch in Indien baute man Hanf schon in der Frühzeit an. Dort spielte der Hanf eine wichtige Rolle in der Religion. Er wurde als heilige Droge angesehen und diente als Meditationshilfe. Während den religiösen Zeremonien schrieb man dem Hanf eine schützende Wirkung vor dem Bösen zu. Auch für die Buddhisten ist der Hanf heilig.

Im antiken Griechenland war Hanf ein gängiges Medikament. Der griechische Arzt Doiskurides Pedanios verfasste ein Buch der Arzneimittellehre („De materia medica“), in dem Hanf einen hohen Stellenwert hatte. Dieses Buch war anderthalb Jahrtausende das grundlegende Arzneibuch. Um ca. 400 n. Ch. wurde der Hanf im Römischen Reich vielseitig eingesetzt. Hanfsamen wurden als Nahrungsmittel verwendet, die Fasern zum Hausbau, zur Herstellung von Textilien und zur Herstellung von Waffen.

Im 9. Jahrhundert, unter Karl dem Großen, wurde der Hanfanbau sogar gesetzlich festgelegt. Da in dieser Zeit viele Kriege herrschten und viel Not im Lande war, war Hanf ein wichtiger Rohstoff. Im Mittelalter war Hanf ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin. Auch die ersten Küchenrezepte wurden schriftlich festgehalten. Sowohl in Europa als auch in Amerika war Hanf später ein grundlegender Rohstoff. Die Schiffe des Christoph Columbus besaßen Segel und Tauwerk aus Hanffasern. Auch die Kleidung der Matrosen war aus Hanf. Die Faser war eindeutig resistenter gegen das Salzwasser als jede andere zu der Zeit bekannte Faser. Viele bedeutende Kunstwerke sowie Schriften waren auf Hanfpapier festgehalten worden, so z.B. die allseits bekannte „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci, die ersten Entwürfe der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der Vereinigten Staaten. Auch die Bibel wurde auf Hanfpapier abgedruckt.

Im 20. Jahrhundert hatte das Ansehen sowie die Verwendung von Hanf viele Hochs und Tiefs zu bewältigen. Vor dem 2. Weltkrieg wurde der Hanf und dessen Konsum verteufelt. Man sagte, Hanf sei eine todbringende Droge, die durch Mexikaner, Schwarze und Jazzmusiker in den USA verbreitet wurde. Henry Ford hingegen produzierte ein Auto aus Hanf. Verkleidung, Textilien, Armaturenbrett und sogar der Treibstoff, mit dem das Auto fuhr, waren aus Hanfbestandteilen gefertigt. Während des 2. Weltkrieges wurde in vielen Teilen der Welt der Hanfanbau wieder toleriert, ja sogar gefördert. Da ein großer Mangel an Rohstofffasern und Nahrung herrschte, wurden sogar Männer in den USA vom Kriegsdienst befreit, wenn sie Hanf anbauten. Auch in Europa wurde in einigen Staaten, wie z.B. in Schweden und Deutschland, durch Schriften („Die lustige Hanffibel“) der Hanfanbau propagiert. In den USA wurde sogar ein Propagandafilm produziert, dessen Titel lautete: „hemp for victory“, was soviel heißt, wie „Hanf für den Sieg“. Nach dem 2. Weltkrieg verlor Hanf wieder an Bedeutung und wurde von der chemischen Industrie allmählich verdrängt. Um den Hanf fast ganz zu verdrängen, wurde das negative Image der Pflanze wieder hergestellt.

Bis heute ist in vielen Staaten der Hanfanbau verboten. In manchen Ländern jedoch kann man trotz vieler bürokratischer Hürden wieder Industriehanf anbauen. In den Staaten, wo die Pflanze legal für den Anbau freigegeben ist, wird die Kultivierung des Hanfes staatlich gefördert.

Herkunft der Pflanze

Bis heute ist die Herkunft der Hanfpflanze umstritten. Man vermutet, dass sie aus Zentralasien stammt. Schon im Neolithikum war Hanf in China bekannt. Neben China ist auch Indien eines der ersten Länder, die Hanf schon lange kannten. Nach hinduistischer Überlieferung hat der Gott Shiva das Cannabis vom Himalaja nach Indien gebracht. Das Wort Cannabis ist ein skythisches Wort. Sie brachten Cannabis nach Ägypten und Palästina und nördlich nach Russland und Europa, wo Hanf seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. angebaut wird. Über Kleinasien und den Mittelmeerraum gelangte die Pflanze zu den Griechen, Römern und Galliern.

Warum wurde Hanf verboten?

Bei der Klärung dieser Frage spielt die Droge Marihuana eine wichtige Rolle. Alles begann anfangs des 20. Jhd in den USA.. Die zahlreichen mexikanischen Einwanderer sowie Revolutionäre, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts nach Amerika kamen, waren dafür bekannt, dass sie nie „nein“ zu einem Joint gesagt hätten. Besonders die revolutionären Führer PANCHO VILLA undEMILIANO ZAPATA wurden in den amerikanischen Medien als Bestien in Menschengestalt dargestellt. Die Zapatistas, so wurden die Revolutionäre genannt, waren etwas rüpelhaft, aber ehrliche und aufrichtige Menschen, und dem Hanf nicht abgeneigt.

Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre kam es zur großen Weltwirtschaftskrise. In den USA machte man dafür die mexikanischen, schwarzen und chinesischen Einwanderer verantwortlich, die angeblich den „Weißen“die Arbeitsplätze wegnahmen. Die Mexikaner hatten auch den Ruf notorisch kriminell zu sein auch wenn die Polizeistatistiken das Gegenteil aussagten. Im Süden wurde das Marihuana, bzw. die Hanfpflanze, verboten.

Dass Marihuana und somit auch die Hanfpflanze in ganz Amerika verboten wurde, hat ein gewisserHARRY J. ANSLINGER (auch „Dirty“ Harry genannt) durch seine Drogenpolitik verursacht. Er war Leiter des „FEDERAL BUREAU of NARCOTICS and DANGEROUS DRUGS“ (FBNDD), das später zur DEA wurde. Anslinger war ein astreiner Rassist und KuKluxClan-Sympathisant. Er behauptete Marihuana, mache aggressiv und verwandle harmlose Menschen in Bestien. Ein gewisser RANDOLPH HEARST besaß damals die größte „PAPER MANUFACTURING COMPANY“ (Wald-und Papierfabrikenbesitzer), und zudem war er Medienzar. Der Chemieriese und General-Motor Besitzer „DUPONT“ war im Textilfaserbereich tätig und Lieferant von Sulfiden für die Papierherstellung und stand somit in florierender Geschäftsbeziehung mit Hearst. Der Bankier und Ölmagnat ANDREW MELLON war der Onkel von Anslinger und Hauptfinancier von DuPont. Alle diese oben genannten Herren führten eine harte und erbarmungslose Hetzkampagne gegen die Hanfpflanze. Und sie haben das Verbot der Hanfpflanze damit erreicht.

In Europa lief die Prohibition anders ab. Hier wurde Hanf nicht von Leuten wie Anslinger verdrängt. Der Grund war einfach, dass das Haschisch immer mehr aus der Medizin verdrängt wurde, und zwar vom Pharmazeutikariesen BAYER. Bayer hat damals eine Weiterentwicklung des Opiums auf den Markt gebracht: das Heroin. Sie vertrieben es unter dem Slogan „Garantiert nicht suchterzeugend“(www.drogeninfo.de). Heute weiß man, dass Bayer hier mit einer gefährlichen Lüge arbeitete.

Heutzutage gibt es viele Heroinsüchtige durch diese Lüge und dies führte auch zu vielen AIDS-Patienten. Früher galt Marihuana auch als Tabakersatz und war daher weit verbreitet. Jedoch verdrängte der Trend zur „Zigarette“das Marihuana fast vollständig. Als im Völkerbund Ägypten eine Resolution zur „Kontrolle (bzw. Verbot) von Haschisch“ einbrachte, wurde abgestimmt und der Hanf endgültig verboten. Mehr als die Hälfte der europäischen Länder stimmte bei dieser Resolution für das Verbot. Die Ägypter forderten dieses Verbot übrigens, um ihre rauchenden, rebellischen Untertanen besser unter Kontrolle zu kriegen.

naturART GmbH

Rinaldo Eckmann